In der Nachsaison trennt sich die Spreu vom Weizen. Selten haben wir einen so nachlässig unterhaltenen Campingplatz frequentiert. Sicher mag es auch daran liegen, dass dieser Küstenabschnitt gerade um diese Jahreszeit nur noch von wenigen Campern angefahren wird. Unser Glück, denn dadurch kamen wir zu einem Stellplatz mit freier Sicht auf den Sandstrand der Bucht von San Gemiliano und dem dahinter liegenden Felsen mit gleichnamigen mittelalterlichen Turm.
Brötchenservice gab es noch. Auch das WLAN war für zwei Stunden am Tag gratis und da praktisch von niemanden genutzt auch akzeptabel zuverlässig. Eine Ablassstelle für Brauchwasser ist vorhanden, ins gleiche Loch muss am auch die Chemische Toilette entsorgen. Und damit sind wir bereits bei den Schattenseiten des Campings. Frischwasser gibt es ausschliesslich von einem Hahnen im Bereich der Entsorgungsstelle. Auf keinen Fall sollte man das Wasser bei den Abwaschtrögen konsumieren. Es kommt aus sämtlichen Hähnen nur kalt und weist einen leicht gelblichen Farbton aus. Will man warmes Wasser, muss man sich in eine der engen Duschkabinen bemühen.
Schön hergerichtet sind eigentlich nur die Lavabos. Dort findet man sogar Haartrockner. Die Toiletten sind dunkel und die spröden Holzringe auf den Schüsseln alles andere als hygienisch. Abgesehen vom bereits erwähnten Brötchenservice waren um diese Zeit alle anderen Facilitäten wie Restaurant, Pizzeria und Minimarkt geschlossen. Will man sich ausserhalb der Saison mit dem Lebensmitteln oder anderen Dingen eindecken, bleibt einem der Gang zu den zahlreichen Supermärkten oder Geschäften in die rund drei Kilometer vom Platz entfernten Dörfer Arbatax oder Tortola nicht erspart. Am besten erledigt man die Einkäufe gleich bei der Anfahrt.
Die Stelle zur Abfallentsorgung ist ebenfalls eine Zumutung. Das davon gemachte Foto bedarf keines weiteren Kommentars. Brauchwasser und Chemische Toilette entsorgt man durch das gleiche Loch. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die zahlreichen Mücken hier so wohl fühlen. Wir wollen diesen Campingplatz nicht schlechter machen als notwendig, zumal das verbliebene Personal sehr freundlich war. Dass es aber auch anders geht, belegen die Plätze, welche wir auf unserer Rundreise auf Sardinien ebenfalls besucht haben.
Von uns frequentiert: 8.- 9. Oktober 2016 (1 Nacht)
Kosten für eine Nacht : € 17.- (ACSI Nachsaisontarif)
Hunde: erlaubt
Unsere Bewertung: 1 Stern (von max. 5 Sternen)
Reservation in der Hochsaison empfohlen.