Diese Web-Seite inklusive allen Inhalten, Bildern, etc. sowie den Domänen campevita.com / .de / .ch steht zum Verkauf. Für Angebote verwenden Sie bitte das Kontaktformular unter der Menüoption HOME.
Sonntag, Januar 26

Einleitung

Unser Wechsel von einem grossen Wohnmobil auf den viel kompakteren VW California hat eine Vorgeschichte. Nach unserer Sommertour im 2018 waren an unserem LMC einige Wartungsarbeiten fällig. Diese machten einen längeren Aufenthalt in der Werkstatt erforderlich. Wir wollten die Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Daher haben wir kurzfristig ein Ersatzfahrzeug zur Miete gesucht. Bei der AMAG in Schaffhausen war noch ein VW California disponibel, was uns ermöglichte, die Reise ins Elsass wie geplant anzutreten. 

Selten macht ein Womo-Fahrer den Schritt zurück. So hatten auch wir nicht vor, zu verkleinern. Doch der VW California hat uns während unserer Elsass-Tour aus mehreren Gründen positiv überrascht:  

  • Endlich konnten wir uns am Steuer abwechseln, da auch Priska mit dem handlichen VW California sehr gut zurecht kam.
  • Höhenbeschränkungen auf Parkplätzen in Städten, wie z.B. in Colmar, oder bei Tiefgaragen von Einkaufszentren waren kein Problem mehr. 
  • Schmale Landstrasse und enge Gässchen hatten ihren Schrecken selbst beim Kreuzen mit anderen Fahrzeugen verloren.
  • Auf dem Camping in Obernai waren bereits alle Stellplätze ausgebucht. Als die freundliche Dame an der Rezeption sah, dass wir mit VW California unterwegs waren (in Frankreich nennen sie diese Art von Fahrzeug „Minibus“), gab es doch noch ein Plätzchen für uns. 
  • Dank einer Gesamtlänge von 5 Metern (ohne Fahrradträger) konnten wir das Fahrzeug auf jedem Parkplatz für PWs abstellen. Die Gehdistanzen zu Attraktionen, Restaurants oder zum Einkaufen hatten sich dadurch meist merklich verkürzt. 
Vorteile des VW California

Daneben haben uns noch folgende Vorteile zum Wechsel auf den VW California Ocean Gray 4Motion motiviert:

  • Für unsere Reportagen fahren wir in der Regel gerne möglichst viele „Hotspots“ an. Mit dem Grossen stellte die Suche nach einem geeigneten Parkplatz oftmals ein zeitraubendes Problem dar. Dank seinen kompakten Abmessungen ist der California bezüglich Mobilität vergleichbar mit einem PW.
  • Sein ansprechendes Design, ein kluger Ausbau mit vielen durchdachten Lösungen (z.B. sind bereits vorhandener Tisch und Stühle platzsparend in der Heckklappe bzw. in der Seitentür verstaut) und guter Verarbeitung basierend auf einer langjährigen Erfahrung dieser Marke.  
  • Die Küchenzeile ist grösstenteils aus Aluminiumteilen gefertigt, d.h. keine geschreinerte Ausbauten und damit auch keine ständige Geräuschkulisse oder aufspringende Schubladen während der Fahrt.  
  • Das Fahrzeug verfügt über eine zeitlich programmierbare und recht leistungsstarke Standheizung. Diese wird mit Diesel betrieben. Die zugegeben recht bescheidene Menge von 2.75 kg in der überall in Europa leicht zu ersetzenden Gasflasche (Typ Campingaz R907) können wir ausschliesslich zum kochen benutzen.
  • Ein 4-Radantrieb mit Sperrdifferential erlaubt es uns auch entlegene Orte abseits von geteerten Strassen sicher anzusteuern.  
  • Seine hohe Agilität aufgrund einer Motorleistung von 198 PS (Mod. Jg. 2018/19).
  • Vergleichbar mit einem PW ist er in unserer Konfiguration neben Getriebeautomat (DSG) mit allen modernen Assistenz- und Sicherheitssystemen wie Parksensoren, Antischlupfregler, Distanzregler, Tempomat, elektronische Differentialsperre, Navi und vielem mehr ausgestattet.
  • Dank seinen kompakten Massen passt das Fahrzeug jetzt auch durch die Einfahrt bzw. auf unseren zweiten Parkplatz in der Tiefgarage. Damit sparen wir die in der Schweiz teils recht hohen Kosten für einen Einstellplatz für ein grösseres Wohnmobil.
  • Wird bei abgestelltem Fahrzeug das Hubdach ausgefahren und die Liegefläche nach oben gedrückt, kann man im Fahrzeug stehen. Auch das Raumgefühl im Wohnbereich ist dann OK.
  • Jetzt können wir Fährpassagen in der meist um einiges günstigeren PW-Klasse zu buchen.
  • Auch Gewichtskontrollen haben ihren Schrecken verloren. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Limite von 3.5t mit einem grösseren Wohnmobil oftmals nur schwer einzuhalten ist.
  • Die Aussenpflege des Wohnmobils ist beutend rascher erledigt, da wir mit dem California in die meisten Waschstrassen einfahren können.
  • Und für uns auch nicht ohne, wir können den California bei Bedarf auch als Zweitwagen nutzen.
Einschränkungen/Nachteile gegenüber grösseren Wohnmobilien

Es gibt aber auch einige Einschränkungen oder Nachteile gegenüber seinem Vorgänger, dem LMC:

  • Will man die Sitzgruppe auch als Dinette benutzen, muss die für zwei Personen recht enge Schlafgelegenheit unten jedes Mal hergerichtet werden.
  • Das Besteigen der Liegefläche unter dem Hubdach bedingt eine gewisse Fitness.
  • Auch bekommt man oben den Umgebungslärm recht ungefiltert mit.
  • Da das Hubdach nur mit einer wasserabweisenden Textilie eingefasst ist, kann es oben bei nasskaltem Wetter recht frisch werden. Die Standheizung schafft da etwas Abhilfe.
  • Bei sehr stürmischem Wetter ist von einer Nutzung der oberen Liegefläche eher abzuraten.
  • Es gibt keine Nasszelle, keinen Boiler mit Warmwasser und auch keine Toilette an Board. Letzteres haben wir mit einer mobilen Chemietoilette Porta Potti 335 gelöst.
  • Der bescheidene Stauraum zwingt uns vor jeder Tour zu einer konsequenteren Unterscheidung zwischen „must have“ und „nice to have“.
  • Der Anschaffungspreis ist bei Vollausstattung im Vergleich zu vielen grösseren Wohnmobilen relativ hoch. Dem steht jedoch ein uns attestierter, guter Wiederverkaufswert gegenüber. Die aktuellen Preise für ältere Modelle dieser Marke scheinen das zu belegen.

Für diejenigen, welche bezüglich einem Hubdach noch Vorbehalte haben, verweisen wir auf Manufakturen, die den VW Bus auch mit fixem Hochdach anbieten. In unserem Fall setzte diesbezüglich nicht zuletzt die Einfahrt zu unserer Tiefgarage das Limit.

Und hier noch einige Fotos von unserem neuen Fahrzeug.

 

Fazit

Uns ist bewusst, dass die oben genannten Kriterien je nach Bedürfnislage anders gewichtet werden können. Bis jetzt hat uns der VW California trotz gewissen Einschränkungen gegenüber seinem Vorgänger auf den ersten beiden Touren fast restlos überzeugt. Den eigentlichen „Härtetest“ hat er auf den nächsten Reisen durch den Norden Russlands und Skandinavien jedoch noch vor sich.

Schlussendlich denken wir aber, dass die Wahl eines Fahrzeugtyps auch durch die Art des Reisens bestimmt wird. Bei längeren stationären Aufenthalten hat ein grösseres, komfortabel ausgestattetes Wohnmobil unbestritten Vorteile, welche der California nicht zu bieten vermag. Wer so wie wir jedoch ständig auf Achse ist, weiss seine Fahrdynamik und seine kompakten Masse durchaus zu schätzen.

Sollten wir uns doch einmal für einen längeren Aufenthalt an einem Ort entscheiden, suchen wir einfach einen Camping mit Bungalows oder ein nettes Gasthaus und nutzen den California zur Erkundung der Umgebung.

Share.
Datenschutzinfo